Freitag, 21. April 2017

Meine Erfahrungen mit Essstörungen

Bevor ihr jetzt was Falsches denkt, muss ich vorne weg klar stellen, dass in diesem Post nicht um mich geht. Ich war schon immer zufrieden mit meiner Figur und werde dies hoffentlich auch bleiben. Allerdings hatten bereits 2 meiner Freundinnen Probleme mit ihren Körpern und eine von ihnen musste sogar in stationäre Behandlung. Ich möchte euch nur erklären, wie ich damit umgegangen bin und was für auswirken es auf mich hatte.
Aber fangen wir ganz vorne an. Es begann vor etwa 4 Jahren, dass eine sehr gute Freundin von mir, Thea, anfing Kalorien zu zählen, auf Süßes zu verzichten und zwanghaft Sport zu treiben. Was überhaupt nicht nötig war, da sie meiner Meinung eh schon sehr dünn war. Jedenfalls erzählte Thea mir dann eines Tages ganz stolz, dass sie im letzten Monat 3 Kilo abgenommen hat. Man muss dazu sagen, dass sie zu dieser Zeit 13 Jahre alt war, was bedeutet, dass in diesem Monat ziemlich gewachsen ist und sie eigentlich hätte zunehmen sollen. Auch die weiblichen Rundungen, welche sich in diesem Alter entwickeln sollten, blieben bei ihr aus. Ich machte mir große Sorgen um sie, sprach sie oft darauf an, doch es half nichts. Ich litt sehr darunter und mir kamen jedes mal die Tränen, wenn Thea in der Schulkantine die Hälfte ihres Essens zurück ließ. Daraufhin wusste ich, dass ich ihr nicht allein helfen konnte. Ich vertraute mich also unserer Schulpsychologin an, welche daraufhin auch ein Gespräch mit Thea führte. Es änderte sich nicht viel und Thea meinte immer, dass sie da allein wieder heraus kommen wird und, dass ich mir keine Sorgen machen solle. Doch das tat ich. Jedoch rutschte das Thema rund um Thea in den Hintergrund, denn es kam dazu, dass auch eine weitere Freundin von mir, Jessica, aufhörte zu Essen, allerdings in einem ganz anderen Ausmaß. Sie aß immer weniger bis sie sich schließlich nur noch von Äpfeln ernährte. Fast jeden Tag brach Jessi mindestens einmal zusammen und wir mussten sie trösten. Das war auch für ihre Freundinnen und mich sehr belastend. Meine Noten gingen in den Keller, ich saß Stunden lang weinend in einem Zimmer, weil ich nicht wusste wie ich ihr helfen konnte und trotzdem versuchte ich vor ihr stark zu wirken. Meine Freundinnen und ich sprachen mit ihren Eltern, doch sie hörten nicht auf uns und schauten einfach weg. Schließlich vertrauten wir uns einer Lehrerin an. Sie kümmerte sich super um uns und organisierte Sitzungen mit der Schulpsychologin. Zu dieser Zeit war Jessi schon zu schwach um noch in die Schule zu kommen, was auch durch ihre Depressionen, die hin zu kamen, verstärkt wurde. Erst nach gut einem halben Jahr, als Jessi bereits nur noch aus Haut und Knochen bestand, wollten ihre Eltern begreifen, dass es so nicht weiter gehen konnte. Danach ging alles ganz schnell. Jessi kam in eine Klinik, in welcher sie dann für ein Jahr in Behandlung war und obwohl dies schon über 2 Jahre her ist, geht sie immernoch regelmäßig zur Therapeutin. Inzwischen geht es ihr allerdings wieder gut und auch Thea hat es geschafft, sich von ihrer Essstörung los zu reißen. Rückblickend kann ich sagen, dass es auch für mich eine sehr schwere Zeit war und ich bin sehr froh, dass alles nochmal gut ausgegangen ist und die beiden jetzt wieder vollkommen gesund sind.
Seit dieser Zeit bin ich sehr empfindlich was das Thema abnehmen und Magersucht angeht. Ich kann es gar nicht haben, wenn sich Leute als dick bezeichnen, obwohl sie es nicht sind. Ich habe einfach zu großen Angst, dass so etwas noch einmal jemandem passiert, der mir wichtig ist.
Und bitte, wenn ihr merkt, dass Freunde oder jemand aus eurer Familie von einer Essstörung betroffen ist, dann schaut nicht weg und versucht auch nicht alleine zu helfen. Das funktioniert nicht! Vertraut euch jemandem an, auch wenn es nur andere Freunde sind, oder der Lehrer, aber holt Hilfe. Es ist eine ernsthafte Krankheit und damit ist nicht zu spaßen. Wir wissen nicht wie es ausgegangen wär, wenn Jessis Eltern nicht zur Vernunft gekommen wären, denn ohne ihre Einverständnis hätte Jessi keine Behandlung bekommen können.
Achtet auf euch und bleibt gesund!
Bis bald
Maja

2 Kommentare:

  1. Das tut mir wirklich Leid :(
    Ich hoffe das es beiden deinen Freundinnen wieder gut geht <3

    LG diarybloggergirl

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  2. Vielen Dank! Ja zum Glück geht es beiden inzwischen wieder gut und ich hoffe auch, dass das so bleibt.
    LG Maja

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